Reinigungsmittel mit unerwünschter Langzeitwirkung
Putzen provoziert Asthma
An vielen Arbeitsplätzen droht langfristig eine Schädigung der Atemwege. Insbesondere die chemische oder metallverarbeitende Industrie, der Bergbau, die Landwirtschaft und die Textilherstellung stehen im Verdacht für berufsbedingte Staublunge, COPD oder Asthma verantwortlich zu sein. Eine aktuelle Studie aus Großbritannien rechnet nun auch Putzhilfen und Gebäudereiniger zu den gefährdeten Personen.
Die Forschergruppe um Dr. Rebecca Elisabeth Ghosh vom Imperial College, London untersuchte das Asthma-Risiko in Hinblick auf die im Erwachsenenalter ausgeübten Berufe. Dazu analysierten sie die Daten von 7.406 Frauen und Männern des Geburtsjahrgangs 1958, bei denen im Kindesalter noch kein Asthma diagnostiziert worden war. Bis zu ihrem 42 Lebensjahr erkrankten 639 Personen (9%) aus der Untersuchungsgruppe an Asthma. Die Erkrankten waren in 18 unterschiedlichen Berufen beschäftigt, darunter sieben mit intensivem Kontakt zu Reinigungsmitteln.
Menschen, die als Hausangestellte oder Reinigungskräfte arbeiten tragen offensichtlich ein erhebliches berufsbedingtes Asthmarisiko. Ältere Studie weisen darauf hin, dass Reinigungsmittel in Form von Sprays (Desinfektionssprays, Möbelpolituren zum Aufsprühen, Raumerfrischungssprays) die Atemwege nachhaltig schädigen können. Man ging davon aus, dass die Aerosole (Gemisch aus festen oder flüssigen Schwebeteilchen in der Luft) tief in die Lunge eingeatmet werden und deshalb zu Schäden führen. Solche Haushaltshilfen werden im professionellen Reinigungsgewerbe eher selten verwendet. Vielmehr scheinen die chemisch aggressiven Reinigungsmittel selbst, insbesondere deren flüchtige Lösungsmittelbestandteile, eine Gefahr für die Gesundheit zu sein. Der tägliche Kontakt mit Putzmitteln kann bei Erwachsenen Asthma hervorrufen.
Quellen: Ghosh, R.E. et al. (2013): Asthma and occupation in the 1958 birth cohort. Thorax, online veröffentlicht am 21. Januar 2013. doi:10.1136/thoraxjnl-2012-202151 Cleaning jobs linked to asthma risk. Pressemitteilung des Imperial College, London vom 21. Januar 2013
Erstellt am 19. Februar 2013
Zuletzt aktualisiert am 19. Februar 2013

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