Schon ein wenig Sport verbessert die Gesundheit
Lieber dick und auf Zack als dünn und schlapp
Für die Gesundheit ist offensichtlich nicht so sehr wichtig, wie deutlich Fettpölsterchen die Figur bestimmen, sondern wie fit der Körper darunter ist. Eine aktuelle medizinische Forschungsarbeit zeigt den positiven Effekt von Sport auf die Lebenserwartung – egal, ob mächtig oder mager.
Regelmäßige Bewegung lässt nach BMI-Standard* übergewichtige Menschen länger leben als normalgewichtige aber völlig inaktive Menschen. Das ergab eine Analyse der Ergebnisse von sechs großen Studien (eine aus Schweden, fünf aus den USA) mit insgesamt mehr als 650 000 Teilnehmern im Alter von 21 bis 90 Jahren, die sich mit der Wirkung des Lebensstils auf die Gesundheit beschäftigten. Dabei zeigte sich, dass selbst von leichter körperlicher Betätigung, beispielsweise wöchentlich rund 75 Minuten spazierengehen, die Lebenserwartung um durchschnittlich 1,8 Jahre erweitert.
Menschen, die zwar Normalgewicht hatten (BMI 18,5 bis 24,9), sich aber kaum bewegten, starben im Schnitt 3,1 Jahre früher als aktive Dicke (BMI 30 bis 34,9). Dass es sich dennoch in Hinblick auf die eigenen Gesundheit lohnt auf ein angemessenes Körpergewicht zu achten, zeigt ein Vergleich zwischen den Menschen mit der schlechtesten und der besten Prognose: inaktive Menschen mit extremem Übergewicht sterben durchschnittlich 7,2 Jahre früher als trainierte Schlanke. Um den Einfluss von schweren Erkrankungen auszuschließen, die nicht auf den Lebensstil zurückzuführen sind, wurden in diese Analyse nur Todesfälle ab einem Alter von 40 Jahren berücksichtigt.
In ihrem Fazit hoffen die Forscher darauf, dass „Diese Ergebnisse helfen, derzeit inaktive Menschen zu überzeugen, dass schon mäßige körperliche Aktivität sich positiv auf die Gesundheit auswirken kann – sogar wenn diese nicht zum Gewichtsverlust führt“. Ausdrücklich zählen die Forscher dazu auch Aktivitäten, die auf den ersten Blich wenig mit Sport zu tun haben, beispielsweise regelmäßige Gartenarbeit und zügiges Spazierengehen.
* Der Body-Mass-Index wird folgendermaßen berechnet:
BMI = m / l2
wobei m die Körpermasse (in Kilogramm) und l die Körpergröße (in Metern) angibt.
Wer einen BMI von 25 oder höher hat, gilt nach der Definition der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO) als übergewichtig, bei einem BMI ab 30 als adipös = stark übergewichtig oder weniger nett formuliert: fettleibig.
Quellen: Moore, S.C. et al (2012): Leisure Time Physical Activity of Moderate to Vigorous Intensity and Mortality: A Large Pooled Cohort Analysis. PLoS Med 9(11): e1001335. doi:10.1371/journal.pmed.1001335
Erstellt am 9. November 2012
Zuletzt aktualisiert am 9. November 2012

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