Wetter

Wetterwechsel von Herbst zum Winter

von Holger Westermann

Die stabile, zunächst sonnige später vielerorts nebelige Hochdruck-Wetterlage endet abrupt mit Regen, Sturm und Schnee. Jetzt ziehen Sturmtiefs heran und führen polare Kaltluft zunächst von West nach Ost und später auch südwärts bis an die Alpen.

In der ersten Runde zeigt sich das Wetter nasskalt wechselhaft: über den Norden Deutschlands immer wieder Gewitter und Schauer hinweg, andernorts dominiert feiner Regen mit Starkwind, in höheren Lagen der Mittelgebirge mischt sich erster Schnee unter den Niederschlag. So kündigt sich die Wetterumstellung an. Dann folgt die zweite Welle. Das Tief „Quiteria“ zieht über Mitteleuropa hinweg und stellt die Witterung auf „Winter“ um: mit Böen verstärkter Sturm, der Orkanstärke erreichen kann; von Westen her zunehmende Niederschläge, zunächst als Regen später als Schnee, vereinzelt auch gefrierender Regen mit erheblichem Glatteisrisiko. In der insgesamt noch recht milden Luftmasse steigt die Schneefallgrenze aber rasch wieder an, so dass es tagsüber zumeist regnet. Dieser Regen hält teils länger an, vor allem in Staulagen der westlichen und zentralen Mittelgebirge muss mit Dauerregen gerechnet werden.

Über dem Norden Deutschlands fallen die Niederschläge häufiger bis in tiefe Lagen als Schnee. Diese Schneefälle beginnen im Nordwesten und verlagern sich tagsüber ostwärts über Teile Niedersachsens und die Altmark in Richtung Mecklenburg-Vorpommern. Auch wenn die Böden jetzt Mitte November noch recht warm sind, kann sich vielerorts vorübergehend eine dünne Schnee- oder Schneematschdecke bilden. Mit Einstrom der kalten Polarluft und durch die kühlenden Niederschläge sinkt die Lufttemperatur messbar und die für das Wohlbefinden relevante „gefühlte Temperatur“ noch deutlich stärker spürbar. Die messbaren Maxima der Thermometerwerte bleiben um +5°C, im Bergland um oder auch leicht unter dem Gefrierpunkt. Nachts muss häufig mit leichtem Frost und streckenweise mit Glätte entweder durch Schnee oder auch gefrierende Nässe gerechnet werden.

Diese drastische Wetteränderung markiert eine saisonale Umstellung der Witterung: Jetzt wird es Winter. Selbst wenn sich - wie derzeit bei einigen mittelfristigen Vorhersagen - wieder etwas ruhigeres und wärmeres Wetter einstellen sollte, bleibt der „Charakter“ von Wetter und Eigenschaften Luftmassen in Verbindung mit der abnehmenden Länge der lichten Tage prinzipiell erhalten. So wird die Luft nur noch dann „trocken“, wenn es draussen frostig ist. Denn gerade bei wolkenlosem Himmel im Sonnenschein wird es nun besonders kalt; in der langen sternklaren Nacht strahlt sehr viel Bodenwärme ins Weltall ab, dagegen kann die tiefstehende Sonne nun nicht mehr ausreichend ausgleichend heizen. Über Schneeflächen ist dieser Effekt besonders groß.

Wetterempfindliche Menschen sollten sich nun auf die winterliche Witterung einstellen. Nasskalte Umgebung verstärkt viele Symptome (Muskel- und Gelenkschmerzen); wo geheizt wird ist nun mehr Ruß in der Atemluft, Kältereize können Verkrampfungen provozieren - in der Muskulatur, in den Atemwegen und auch die Verengung der Adern als Reflex um Wärmeverlust des Körpers zu reduzieren. Gerade diese spontanen, nicht willentlich kontrollierbaren Körperreaktionen sind ein besonderes Risiko. So treten in der kalten Jahreszeit sehr viel mehr Infarkte (Herzinfarkt und Schlaganfall) auf als im Sommer, wenn die wetterbedingte Belastung intensiv spürbar ist.

Quellen:

Dipl.-Met. Sabine Krüger: Einiges los beim Wetter. Thema des Tages, Newsletter des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vom 18.11.2024

Erstellt am 18. November 2024
Zuletzt aktualisiert am 18. November 2024

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